Auf den ersten Blick sind vvGmbHs eine großartige Lösung, aber Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es hier nicht eine Menge Kleingedrucktes geben würde.
Die Vorteile einer vermögensverwaltenden GmbH gelten nicht für alle Transaktionen und alle Asset-Klassen. Das bedeutet, dass es in einem Depot bei ein und demselben Broker oder Bank Instrumente gibt, die unter Umständen steuerlich unterschiedlich zu bewerten sind.
Auch ist die Buchführung bei einer vvGmbH nichts für jeden Steuerberater und natürlich gibt es noch viele weitere Aspekte zu beachten.
Die vermögensverwaltende GmbH (vvGmbH) hat sich in Deutschland zu einem attraktiven Instrument entwickelt, um Kapitalanlagen steuerlich effizient zu verwalten. Insbesondere für Trader, Investoren und Unternehmer, die größere Vermögensmengen in Wertpapieren halten, bietet diese Gesellschaftsform zahlreiche steuerliche Vorteile.
Doch nicht jede vermögensverwaltende GmbH ist gleich – je nachdem, welche Anlageklassen im Fokus stehen, variieren auch die steuerlichen Rahmenbedingungen und Folgekosten deutlich. In diesem Beitrag erläutern wir die drei Hauptarten der vermögensverwaltenden GmbH sowie die Besonderheiten bei der Besteuerung von Growth-Aktien, Value-Aktien und ETFs.
Wachstumsorientierte Aktien (Growth-Aktien) zeichnen sich durch einen geringen oder nicht vorhandenen Dividendenanteil aus. Der Fokus liegt vielmehr auf Kapitalzuwachs – also Kurssteigerungen. Diese Aktien sind besonders beliebt bei Anlegern, die hohe Wertsteigerungen anstreben.
Ein wesentlicher Vorteil der vvGmbH bei Growth-Aktien ist die sogenannte 95%-Freistellung auf Veräußerungsgewinne. Das bedeutet, dass nur 5% der realisierten Kursgewinne der Körperschaftsteuer unterliegen. Bei einem Körperschaftsteuersatz von 15% (zzgl. Solidaritätszuschlag) sowie der meist anfallenden Gewerbesteuer führt dies zu einer effektiven Steuerlast von ca. 1,5% auf die erzielten Kursgewinne – ein massiver Vorteil gegenüber der Besteuerung im Privatvermögen.
Innerhalb der vermögensverwaltenden GmbH können betriebliche Aufwendungen steuermindernd geltend gemacht werden, was die Steuerlast weiter reduziert. Zudem können Verluste aus Aktienverkäufen mit Gewinnen verrechnet und vorgetragen werden, was eine flexible Verlustverrechnung ermöglicht – etwas, das Privatanleger nur eingeschränkt nutzen können.
Value-Aktien sind in der Regel etablierte Unternehmen, die stabile und regelmäßige Dividendenzahlungen leisten. Anleger, die auf eine stetige und verlässliche Ertragsquelle setzen, investieren verstärkt in diese Aktienform.
Dividenden unterliegen in der vermögensverwaltenden GmbH grundsätzlich der vollen Körperschaftsteuer (ca. 15,825%) sowie der Gewerbesteuer. Das bedeutet, dass Dividendenerträge steuerlich deutlich weniger begünstigt sind als Kursgewinne bei Growth-Aktien.
Wichtig ist hier die Rolle der Beteiligungsquote an den ausschüttenden Unternehmen:
Diese Anforderungen sind bei börsennotierten Aktiengesellschaften jedoch meistens unrealistisch, weshalb Anleger von Value-Aktien zumeist mit der vollen Steuerbelastung rechnen müssen.
Dies führt dazu, dass viele Anleger, die primär auf Dividenden setzen, die steuerlichen Belastungen in der Gestaltung der vermögensverwaltenden GmbH besonders berücksichtigen müssen. Alternativ können hier gezielte Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen geprüft werden.
Immer populärer werden ETFs (Exchange Traded Funds), da diese eine breit gestreute und oft kostengünstige Alternative zu Einzelaktien bieten. Die steuerliche Behandlung von ETFs in der vermögensverwaltenden GmbH unterscheidet sich von derjenigen direkter Aktienanlagen.
Für viele Aktien-ETFs gilt eine 80% Teilfreistellung auf Ausschüttungen und Veräußerungsgewinne, anstelle der 95% bei Einzeltiteln. Dies führt dazu, dass:
Neben der Grundsatzfrage der Anlageklassen sollten Trader mit vermögensverwaltender GmbH auch andere Aspekte beachten:
Die Entscheidung, welche Form der vermögensverwaltenden GmbH die richtige ist, hängt stark von Ihrem individuellen Investmentfokus ab:
Eine kompetente steuerliche Beratung ist unerlässlich, um die Gesellschaft optimal zu strukturieren, steuerliche Vorteile voll auszuschöpfen und Fallstricke zu vermeiden.
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